
Glycin: Die unterschätzte Aminosäure
Erfahre, wie die kleinste Aminosäure Glycin dir zu besserem Schlaf, schnellerer Regeneration und mehr innerer Ruhe verhelfen kann.
1. Was ist Glycin?
Glycin ist die kleinste und einfachste Aminosäure im menschlichen Körper. Sie kann vom Körper selbst produziert werden, kommt aber auch in proteinreichen Lebensmitteln wie Gelatine, Knochenbrühe, Fleisch und Fisch vor. Trotz ihrer Unscheinbarkeit spielt sie eine eigenständige Rolle als Botenstoff im zentralen Nervensystem und in zahlreichen körperlichen und mentalen Prozessen. Von der Schlafqualität bis zur Kollagenbildung, von der Nervenberuhigung bis zur Entgiftung: Glycin ist ein echter Allrounder.
2. Die wichtigsten Funktionen von Glycin
2.1. Verbesserung der Schlafqualität Studien zeigen, dass Glycin den Schlaf verbessern kann,
insbesondere durch die Regulierung der Körpertemperatur und die Unterstützung der Schlafarchitektur.
Quelle: Bannai, M., et al. (2012). "The effects of glycine on subjective daytime performance in partially sleep-restricted healthy volunteers." Frontiers in Neurology, 3, 61.
2.2. Unterstützung der Nerven und des Gehirns Glycin wirkt hemmend auf das zentrale Nervensystem, ähnlich wie GABA. Es hilft dabei, Ängste und innere Unruhe zu reduzieren und kann stressbedingte Symptome abmildern. Quelle: Petrascheck, M., et al. (2007). "Glycine extends lifespan in Caenorhabditis elegans." Nature, 447(7144), 244-248.
2.3. Entgiftung durch Glutathion-Produktion Glycin ist ein Bestandteil von Glutathion, einem der wichtigsten körpereigenen Antioxidantien. Ohne ausreichend Glycin kann die Entgiftungskapazität der Leber eingeschränkt sein.
2.4. Kollagenbildung für Haut, Gelenke und Bindegewebe Glycin macht rund ein Drittel des Kollagens aus, dem Hauptbestandteil von Haut, Sehnen und Bindegewebe. Eine erhöhte Glycinzufuhr kann die Hautelastizität verbessern und die Gelenkgesundheit unterstützen.
2.5. Blutzuckerregulation Glycin kann die Insulinsensitivität verbessern und dadurch helfen, den Blutzuckerspiegel stabil zu halten. Quelle: Gannon, M. C., et al. (2002). "Effects of glycine on acute glucose response in type 2 diabetes." Diabetes Care, 25(10), 1733-1738.
Natürliche Quellen von Glycin - Knochenbrühe - Gelatine - Hühnerhaut - Schweineschwarte - Fischhaut - Kollagenpulver
INFO: Die heutige westliche Ernährung liefert oft zu wenig Glycin, da kollagenreiche Teile vom Tier
(wie Haut, Sehnen, Knochen) kaum noch verzehrt werden.
3. Wann kann eine Glycin-Ergänzung sinnvoll sein?
- Bei Schlafproblemen oder unruhigem Schlaf
- Bei chronischem Stress oder innerer Unruhe: Zur Unterstützung von Leber und Entgiftung
- Bei Gelenkbeschwerden oder schwachem Bindegewebe: Im Rahmen von Anti-Aging-Strategien
4. Einnahme und Dosierung
In Studien wurden Dosierungen von 3–5 Gramm Glycin vor dem Schlafengehen verwendet, um positive Effekte auf Schlaf und Wohlbefinden zu erzielen. Glycin hat einen leicht süßlichen Geschmack und kann gut in Wasser, Tee oder Smoothies eingerührt werden.
Hinweis: Glycin gilt als sehr sicher. Bei empfindlichen Personen kann es in hohen Dosen zu leichtem Schwindel (durch Abfall des Blutzuckerspiegels) oder Magen-Darm-Beschwerden kommen.
Take Aways
- Glycin ist essenziell für Schlaf, Nerven, Entgiftung und Bindegewebe
- Besonders wertvoll bei Stress, Schlafproblemen und Hautalterung
- 3–5 g täglich reichen für messbare Effekte
- Natürlich in Knochenbrühe, Gelatine und Kollagen enthalten
FAQ – Häufige Fragen zu Glycin
Kann man Glycin dauerhaft einnehmen?
> Ja, Glycin ist in normalen Dosierungen langfristig gut verträglich.
Wann sollte ich Glycin am besten einnehmen?
> Optimal ist die Einnahme ca. 30–60 Minuten vor dem Schlafengehen.
Kann Glycin mit anderen Nahrungsergänzungsmitteln kombiniert werden?
> Ja, besonders sinnvoll ist die Kombination mit Magnesium, GABA oder Kollagen.
Ist Glycin auch für Kinder geeignet?
> Bei gesunden Kindern in kleinen Mengen unbedenklich, aber vorher mit einem Kinderarzt abklären.
Fazit
Glycin ist eine unscheinbare, aber extrem wirkungsvolle Aminosäure. Sie unterstützt unseren Schlaf, beruhigt das Nervensystem, hilft beim Entgiften und stärkt Haut und Gelenke. In einer Zeit voller Stress, Reizüberflutung und Schlafproblemen kann Glycin ein natürlicher Schlüssel zu mehr innerer Ruhe und Regeneration sein.
Quellen:
- Bannai, M., et al. (2012). The effects of glycine on subjective daytime performance. Front Neurol, 3, 61. 2.
- Petrascheck, M., et al. (2007). Glycine extends lifespan. Nature, 447(7144), 244-248.
- 3. Gannon, M. C., et al. (2002). Effects of glycine on glucose. Diabetes Care, 25(10), 1733-1738.